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AutorenbildAlexander Hofer

MRT-Befund bei chronischen Rückenschmerzen? Warum Ihnen ein Befund häufig nichts bringt!

Aktualisiert: 17. Sept.

Ärztin die Patientin in MRT legt

Berichte aus meiner täglichen Praxis und der wissenschaftlichen Evidenz


In meiner täglichen Praxis als Sportwissenschaftler, medizinischer Trainingstherapeut und Personal Trainer kann ich berichten, dass häufig Personen nach Arztbesuchen zu mir kommen und bereits beim ersten Kennenlerngespräch unaufgefordert zahlreiche bildgebende Befunde mitbringen. Die meisten von ihnen bringen MRT-Befunde ihrer Wirbelsäule mit.


Leider wissen die wenigsten, dass diese bildgebenden Verfahren in den meisten Fällen nichts mit den Symptomen der Patienten zu tun haben, da ihnen dies oft nicht richtig kommuniziert wird.


Bildgebende Verfahren: Schein oder Sein?


Konkret ausgedrückt bedeutet das, dass Personen, die am bildgebenden Verfahren optisch einwandfreie, kaum abgenutzte Wirbelsäulenstrukturen aufweisen, häufig mit Schmerzen konfrontiert sind. Gleichzeitig haben Personen mit stark degenerativ veränderten Bandscheiben und Wirbelkörpern kaum Rückensymptome.


Eine Untersuchung von über 3000 schmerzfreien Personen aller Altersklassen zeigte, dass bereits 37% der 20- bis 30-Jährigen degenerativ veränderte Bandscheiben aufweisen. Bei über 80-Jährigen waren es bereits 96% – quasi jeder – und ich bemerke, sie waren schmerzfrei!

Diagramm mit bunten Balken

Eine weitere Untersuchung nahm die Halswirbelsäule in den Fokus und kam zu ähnlichen erstaunlichen Ergebnissen.


Über 1200 Personen ohne Schmerzen wurden untersucht, und die Anzahl der vorgewölbten Bandscheiben war erstaunlich hoch. Bei etwa 40- bis 50-Jährigen fand man fast 90% Bandscheibenvorwölbungen.

Diagramm mit blauen Balken

Schmerzfrei trotz schlechter MRT-Befunde?


Damit Sie mich nicht falsch verstehen – es gibt natürlich Bandscheibenvorfälle und andere Ereignisse, die eindeutig in der Bildgebung sichtbar sind und eine Behandlung erfordern.

Es ist auch in manchen Fällen sehr wichtig eine bildgebende Diagnostik zu machen, etwa um beispielsweise ein Wirbelgleiten feststellen zu können.


Allerdings passen in den meisten Fällen die Bildgebung und die daraus abzuleitende Symptomatik bzw. Behandlung nicht zusammen.



Ist ein MRT in der Diagnostik nun sinnlos?


Die Bildgebung bei Patienten mit Rückenschmerzen ohne Hinweise auf schwerwiegende zugrunde liegende Bedingungen verbessert die klinischen Ergebnisse nicht. Darauf verweisen Experten bereits seit Jahren, wie etwa Chou et al. in ihrer Publikation von 2009, die im Lancet veröffentlicht wurde.


Dementsprechend sollten Ärzte von einer routinemäßigen, sofortigen Bildgebung bei Patienten mit akuten oder subakuten Rückenschmerzen ohne Merkmale, die auf eine ernsthafte zugrunde liegende Erkrankung hindeuten, absehen. Es ist immer eine Einzelfallentscheidung – gute Ärzte und Therapeuten wissen das!


Wenn man bedenkt, dass allein die Angst vor einem Bandscheibenvorfall bzw. Rückenverletzungen ein wesentlicher Auslöser und Treiber dieser sein kann, sollten Therapeuten, Trainer und Ärzte äußerst behutsam bei der Kommunikation dieser Thematik vorgehen.


ein Röntgenbild einer Hand

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